BÛSELÝK ÞARKI Bir pür cefa Bir pür cefa hoþ dilberdir Müptelâyým hayli demdir Elbet gönül arzu eyler Gül yanaðý her þeb terdir. Görebilsem, sevebilsem yar yar aman Aman aman gül yanaðý her þeb terdir. Yalvardýkça inad eder Insaf eyle gayrý yeter Üzerine pek varamam Korkarým ki kaçar gider Görebilsem, sevebilsem yar yar aman Aman aman gül yanaðý her þeb terdir. |
BÛSELÝK - LIED Dieser Süßschönen Dieser Süßschönen, Treulosen bange Verfallen bin ich schon lange. Gewiß, ach, begehrt mein Herz allzu sehr Ihre taufrische, rosige Wange. Könnt' ich sie doch sehen, sie streicheln, o Freund, ach, ach Ach, ach, o Freund, ihre taufrische, rosige Wange. Je mehr ich erfleh’, desto mehr sträubt sie sich. Jetzt ist es genug! Ach, erbarme dich! Nicht allzu nah kann ich ihr kommen, Sonst läuft sie davon, das befürchte ich. Könnt' ich sie doch sehen, sie streicheln, o Freund, ach, ach Ach, ach, o Freund, ihre taufrische, rosige Wange. |
Der
chromatische Abschnitt der Tonreihe wird normalerweise nicht als
chromatische Melodik wirksam. Die vom
„Äolischen“ abweichenden
alterierten Töne müssen als Alternativtöne
betrachtet werden. Welcher Alternativton gewählt wird,
hängt vom Zusammenhang und der Funktion innerhalb einer
Melodie ab.
Im Bûselik Selims III. allerdings finden wir eine an westliche Musik gemahnende Chromatik. Im Zwischenspiel kommen die Tonfolgen h-c-cis-d und e-f-fis-g vor. Die europäische Notation erfasst die tatsächlichen Tonhöhen der Tonreihe, auf der das Lied beruht, nicht. Das trifft auf alle Systeme zu, die nicht vom gleichschwebenden Halbton ausgehen. Verschiedenste rechnerische Annäherungen zur Darstellung der wirklich erklingenden, musizierten Tonhöhen wurden geschaffen, so z. B. die Unterteilung der Oktav in 53 Teile. Danach habe ich die Tonhöhen der Bûselik-Tonreihe errechnet. |
Erläuterung
zur folgenden Tabelle: Die Oktave ist in 53 gleichgroße Teile zerlegt. Die Stufen sind 4/53, 5/53 oder 9/53 Oktaven voneinander entfernt. Daraus errechnet sind die Abstände vom Grundton a' in Cent sowie die absolute Tonhöhe in Hertz. Die Zahlen sind gerundet. |
9 |
4 | 9 | 5 | 4 | 4 | 4 | 5 | 4 | 5 |
53/53
|
1200 Cent | 880 Hz | a'' |
9 | 4 | 9 | 5 | 4 | 4 | 4 | 5 | 4 |
48/53
|
1087 Cent | 824 Hz | gis'' | |
9 | 4 | 9 | 5 | 4 | 4 | 4 | 5 |
44/53
|
996 Cent | 782 Hz | g'' | ||
9 | 4 | 9 | 5 | 4 | 4 | 4 |
39/53
|
883 Cent | 733 Hz | fis'' | |||
9 | 4 | 9 | 5 | 4 | 4 |
35/53
|
792 Cent | 706 Hz | f'' | ||||
9 | 4 | 9 | 5 | 4 |
31/53
|
702 Cent | 660 Hz | e'' | |||||
9 | 4 | 9 | 5 |
27/53
|
611 Cent | 626 Hz | es'' | ||||||
9 | 4 | 9 |
22/53
|
498 Cent | 587 Hz | d'' | |||||||
9 | 4 |
13/53
|
294 Cent | 522 Hz | c'' | ||||||||
9 |
9/53
|
204 Cent | 495 Hz | h' | |||||||||
440 Hz | a' |
Der Usul ( Rhythmus-Pattern ) des Liedes ist Aksak ( „hinkend“ )Dem
Lied liegt der Usul Aksak
zugrunde. Meine Art, den Usul zu notieren, entspricht nicht der
modernen Usul-Notation, in
der der tiefe Klang in der oberen Zeile und der hohe Klang in der
unteren Zeile geschrieben wird. Sie wurde von der von Kurt Reinhard
in Musik der
Türkei verwendeten Notation abgeleitet. Reinhard
vereinfacht dabei die Notation Rauf Yektas. Die beiden sich
überlagernden Rhythmen ergeben gemeinsam einen Melorhythmus. |