Ein Anthidium
manicatum ♀ beim Nestbau Beobachtungen vom 5. Juni 2018 zwischen 9.00 Uhr und 20.15 Uhr sowie vom 6. Juni 2018 zwischen 9.40 Uhr und 13.25 Uhr Ein Anthidium manicatum ♀ hat im Vierkantfuß eines metallenen Fußabstreifers bereits ein Nest aus Pflanzenwolle angelegt und vermutlich mit mehreren Brutzellen ausgestattet. Zum Abschluss dieses Nestbaus trägt es Holzstückchen, Quarzkörner, Kalksteinplättchen und Erdmaterial herbei, die mit den Mandibeln und auch mit den vorderen und mittleren Beinpaaren gehalten werden, und deckt damit das Wollnest ab. Zu große Teile, die nicht durch die kreisrunde Öffnung passen, lässt das Weibchen vor der Öffnung fallen. Bei manchen Teilen – auch kleineren - macht es gar nicht den Versuch, sie in das Nest einzutragen, sondern lässt sie vorher auf den Haufen fallen. Dadurch entsteht ein Teilchenhaufen, der am Ende ein größeres Gesamtvolumen hat als das Füll- und Abdeckmaterial im Innern der Nisthöhle. Eintragen eines passenden Erdklümpchens, das von einer etwa 7m entfernten Baumscheibe stammt, auf der das Weibchen außer der Pflanzenwolle alle bötigten Materialien findet. Aufnehmen eines Holzstücks Aufnehmen eines Quarzkorns Transport von zwei Erdklumpen gleichteitig, die das Weibchen nicht durch das Einflugloch bringt und dann fallen lässt. Der Teilchenhaufen ist inzwischen angewachsen. Vom Abflug am Nesteingang über das Holen bis zum Verstauen des Materials und dem nächsten Abflug vergehen etwa 15 bis 18 Sekunden. Der Teilchenhaufen vor dem endgültigen Verschluss des Eingangs mit Pflanzenwolle Nach einer größeren Flugpause wird Pflanzenwolle eingetragen. Das Wolleholen dauert mindestens drei Minuten. Mit Hilfe eines Spiegels kann in den Nesteingang hineinfotografiert werden. Der letzte Wolle-Flug wird gegen 20.00 Uhr beobachtet. Wollknäuel werden weiterhin herbeigeflogen und durch das Einflugloch im Nest verstaut. Während die vorderen und mittleren Beine Platz schaffen, halten die hinteren Beine ein neues Wollknäuel bereit. Die Biene hat das Wollknäuel verloren. Weitere Flüge folgen. Das verlorene Wollknäuel auf Millimeterpapier Endzustand im Spiegel Weder die Wollquelle noch das Nachtquartier des Weibchens konnten gefunden werden. |