Georg von Albrecht (1891
– 1976) war mein wegweisender Lehrer
„Und unerbittlich tönt in mir die Weise der bittren Sehnsucht nach dem teuren Toten.“ Dieses Zitat aus
Georg von Albrechts Oper „Das
Vaterunser“ beschreibt den Ausgangspunkt für einen
Vorgang, mit dem es Georg von Albrecht gelungen ist, seine
traumatischen Erinnerungen an den gewaltsamen Tod eines geliebten
Bruders zu sublimieren.
Dieser in den Wirren des russischen Bürgerkrieges umgekommene Bruder, so erzählte es mir Albrecht, war ihm im Traum erschienen. Von ihm übernahm er eine Melodie, die in der Oper und in Albrechts Klaviersonate gis-Moll op. 34 eine zentrale Stellung einnimmt und die auch in seinem Requiem op. 84 vorkommt. Kennt man diese Hintergründe, dann versteht man Albrechts Bekenntnis, er habe mit seinen größeren Werken den Verstorbenen, den „teuren Toten“, ein Denkmal setzen wollen. Meine bescheidene Melodie, von seiner angeregt, soll an Georg von Albrecht erinnern. |