Für
Robert
Gernhardt ( * 13. Dezember 1937 in Reval ) Fröhlicher Abschied von R. G. Reimt er jetzt im Elysium, Im hohen Dichterhimmel? Geht er mit Johann Wolfgang um, Vielleicht mit J. M. Simmel? Nach Heinrich Heine sehnt' er sich Und kaum nach Heinrich Böll, Drum wandte er nach unten sich, Stieg runter in die Höll. Dort wartete schon lang auf ihn Ein lustiges Pack der Dichter, Der Fried, der Kraus, der Valentin Und ähnliches Gelichter. Der Henry Miller reicht' ihm Wein, Tucholsky Krebs und Trüffeln, Die Mahler-Werfel kam ganz fein Und ließ ihn an sich schnüffeln. „Wie gut, dass ich gestorben bin, Und hierhin niederg'fahren, So macht mein Sterben einen Sinn In meinen besten Jahren.“ Da sang im Chor die Dichterschar, wohl hunderte Kollegen: „Wir werden hier zigtausend Jahr Alles, was schön ist, pflegen. Wir saufen, huren, fressen viel, Hier ist es so apart, Ja, Robert, jetzt bist du am Ziel, Du wolltest's nicht g e r n h a r d t. Im Himmel hätt'st ein hart’s Gefühl, Du müsstest freitags fasten. Hier legst dich hin ins Höllenpfühl, Und kriegst das Bier im Kasten. Und zwischendurch, da singen wir Ein großes Vaudeville. Der schöne Text, er stammt von dir, Der Teufel wird ganz stille. Dummheit und Neid und irrer Hass Die bleiben auf der Welt, Nur wer beizeit die Kurve kratzt, Der hat sein Sach bestellt.“ |